Bei seiner dritten Poirot-Adaption verzichtete Kenneth Branagh offenbar ganz bewusst auf seinen Haus- und Hofkomponisten Patrick Doyle. Joker-Komponistin Hildur Guðnadóttir sollte für A Haunting in Venice eine ganz und gar nicht erwartbare Musik schreiben. Das ist ihr durchaus auch gelungen. Eine gute Idee war es aber trotzdem nicht.
WeiterlesenKategorie: Filmmusik-Kritik
Dungeons & Dragons – Honor among Thieves – Lorne Balfe: „Rasant verzettelt“
Dungeons & Dragons – Ehre unter Dieben war ein Überraschungshit im Kinojahr 2023. Auch die Filmmusik von Lorne Balfe weiß mit mitreißenden Themen zu begeistern, kann aber davon abgesehen kaum mit der Ideenfülle der Vorlage mithalten.
WeiterlesenD’après une histoire vraie – Alexandre Desplat: „Nur spannend reicht nicht“
Roman Polanskis Psychothriller Nach einer wahren Geschichte fiel 2017 bei Kritik und Publikum durch. Dabei ist der Plot um eine Schriftstellerin in der Schaffenskrise durchaus geschickt konstruiert. Leider bleibt die Inszenierung aber hinter den Möglichkeiten zurück. Auch Alexandre Desplats Filmmusik wirkt nicht gerade sonderlich inspiriert.
WeiterlesenAll the Light We Cannot See – James Newton Howard: „Kein Licht im Krieg“
Die Miniserie Alles Licht, das wir nicht sehen nach dem Bestseller von Anthony Doerr will eine mitreißende Liebesgeschichte im Zweiten Weltkrieges erzählen, gerät dabei aber erschreckend trivial. James Newton Howards Musik dazu ist zwar klangschön und hörenswert, übertreibt es aber mitunter mit dem Zuckerguss.
WeiterlesenThe Incredible Hulk – Craig Armstrong: „Unglaublich öde“
Angesichts des Welterfolgs der Avengers-Filme könnte man leicht vergessen, dass auch Der unglaubliche Hulk von 2008 zum Kanon des Marvel Cinematic Universe gehört. Das passierte vermutlich eher zufällig, weil die Produktion des eigentlich zweiten Hulk-Abenteuers in den Zeitraum der Neuausrichtung des Franchise fiel. An der filmischen oder filmmusikalischen Qualität lag es nämlich ganz sicher nicht.
WeiterlesenCop Land – Howard Shore: „Mit Musik im Moloch“
In den späten 90er-Jahren wurden Filme oft noch anders vertont als heute. Ein Beispiel dafür ist Howard Shores atmosphärisch-brodelnde Vertonung zu Cop Land vom James Mangold. Eine sperrige, hintersinnige Musik, die sogar weiter denkt, als der Film selbst.
WeiterlesenStargate – David Arnold: „Am Übergang zu einer anderen Welt“
Roland Emmerichs Stargate enttäuschte 1995 viele Zuschauer, weil der Film die großen Erwartungen, die er im Vorfeld erzeugt hatte, nicht erfüllen konnte. Rückblickend ist das Sci-Fi-Abenteuer aber in vielerlei Hinsicht bemerkenswert und besser gealtert, als man erwarten würde.
Weiterlesen7 pistole per i MacGregor – Ennio Morricone: „Voll auf die Zwölf“
Nicht jede unveröffentlichte Filmmusik verdient es, der Vergessenheit entrissen zu werden. Das gilt aber ganz und gar nicht für Ennio Morricones Die 7 Pistolen des MacGregor von 1966: eine ohrwurverdsächtige Musik zu einem bleischweren und prügelwütigen Italowestern, den man nicht allzu ernst nehmen sollte.
WeiterlesenReborn – The New Jekyll + Hyde – Patrick Doyle: „Ein fehlgeschlagenes Experiment“
Im Monolog am Anfang und am Ende der modernen Jekyl-Hyde-Adaption Reborn heißt es: „Es ist nicht das erste Mal, dass diese Geschichte erzählt wird, und es wird auch nicht das letzte Mal gewesen sein“. Abgesehen von zwei traumhaft schönen Musikstücken Patrick Doyles lohnt es sich wohl tatsächlich auf die nächste Verfilmung zu warten, denn der Thriller von 2005 ist ansonsten reichlich misslungen.
WeiterlesenLa Vénus à la fourrure – Alexandre Desplat: „Im Takt der Ironie“
Roman Polański ist ein Meister des kammerspielartigen Kinos, was er bereits in brillianten Filmen wie Der Tod und das Mädchen oder Der Gott des Gemetzels unter Beweis gestellt hat. Auch seine in der öffentlichen Wahrnehmung ziemlich untergegangene Groteske Venus im Pelz von 2013 fällt da kaum ab. Musikalisch begleitet wird das irrwitzige Psychoduell zwischen Schauspielerin und Regisseur von Alexande Desplat. Doch der kreist hier ein wenig zu sehr um sich selbst.
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