The Rundown – Harry Gregson-Williams

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Harry Gregson-Williams hatte 2003 ein ausgefülltes Arbeitsjahr. Ein ähnlich hohes filmmusikalisches Output hatten neben ihm wohl nur noch John Powell und Newcomer Brian Tyler. 2004 wird wohl ähnlich anstrengend für den Komponisten. Zumindest stehen demnächst die Fortsetzungen der Erfolgskomödien Shrek und Bridget Jones auf der Liste seiner Engagements. Wer die Wartezeit auf diese Musiken und die vermutlich dazu erscheinenden CDs verkürzen möchte, kann dies nun mit dem von brasilianischen Rhythmen durchsetzten Action-Score zu Welcome to the Jungle – The Rundown tun.

Dieser steht ganz in der Tradition von Musiken wie Spy Game (2001), The Bourne Identity (2002) und Phone Booth (2002). Dies bedeutet, dass perkussiv und elektronisch erzeugte Rhythmen im Vordergrund stehen. Zwar kommt auch in The Rundown das klassische Orchester zum Einsatz, doch hat dieses eher eine nebensächliche, ergänzende Funktion. Die brasilianische Rhythmik der School of Samba Unidos de Vila Isabel und des Ensembles Bloco Ile Aiye sowie das lässige Gitarrenspiel des inzwischen hinreichend filmmusikerfahrenen Hector Pereira drücken der Musik ihren Stempel auf und setzen sie wohltuend von den genannten Vorbildern ab. Bei allen Hörreizen bleiben sie aber letztendlich doch etwas klischeebehaftet. Die wenigen sinfonischen Passagen verlassen darüber hinaus kaum die Manierismen der üblichen Media Ventures-Actionstandards (z.B. „Journey Ends“, „Massacre“) und lassen das eigentlich vorhandene Talent des Komponisten im Umgang mit dem Orchester bestenfalls erahnen.

Die vielfältig und durchaus abwechslungsreich erzeugte Rhythmik ist zwar nett anzuhören, auf Dauer wie bei vielen ähnlichen Arbeiten aber dann doch schnell ermüdend. Besonders die zweite Hälfte des Albums fällt gegenüber dem pfiffigen Beginn mit seinen Samba-Elementen deutlich ab. Insgesamt ist The Rundown deshalb hauptsächlich ein unterhaltsames Filmsouvenir für den Fan, für alle anderen vermutlich eher weniger interessant.