Eine traurige, von einer Oboe gespielte Melodie eröffnet die Filmmusik des Agententhrillers The Bourne Identity – Die Bourne-Identität. Ein angenehmer Auftakt. Doch dieses fernöstlich anmutende Thema bleibt einer der wenigen melodischen Akzente, die die Komposition von John Powell (Shrek, I am Sam) setzt. Das Remake eines TV-Mehrteilers mit Richard Chamberlain aus den 80er-Jahren handelt von einem Mann (Matt Damon), der sein Gedächtnis verloren hat und sich auf der Suche nach der eigenen Identität befindet. Powells musikalisches Konzept dazu ähnelt dem seines Media-Ventures-Kollegen Harry Gregson-Williams in Spy Game.
Das routinierte Suspense-Scoring umfasst vielfältige treibende Rhythmen, die mal aus der Drum-Machine kommen, mal von der Perkussion und dann wieder von den Streichern vorgegeben werden. Als Begleitung dienen Klavier, Gitarre, die oben genannte Oboe sowie dezente Vokalisen. Das alles ist ordentlich gearbeitet. Geschickt variiert Powell Tempi und Instrumentierung. Dennoch wirkt seine Komposition über die lange Lauflänge von 55 Minuten schnell monoton. Dabei sind die „Rhythmus-Studien“ des John Powell noch ein wenig überzeugender und abwechslungsreicher ausgefallen als die in Spy Game. Was im Film zwar gut funktionieren mag, gerät allein von CD gehört doch recht ermüdend. Insgesamt ist The Bourne Idendity eine ordentliche Suspense-Musik, der abseits des Films allerdings ein wenig die Hörqualitäten abgehen. Ein Probehören sei deshalb vor dem CD-Kauf angeraten.