Treasure Planet – James Newton Howard

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Mit dem Schatzplaneten ist James Newton Howard bereits das dritte Mal für Disney tätig. Zuletzt hatte er für den Dinosaurier (2000) und Atlantis (2001) komponiert. Diesen beiden Musiken wie auch dem Score zur Weltraum-Version von Louis Stevensons Schatzinsel ist gemeinsam, dass sie auf die Disney-typischen Musical-Nummern verzichten, die zu Zeiten von Alan Menken Anfang der 90er Jahre noch fester Bestandteil der Zeichentricks des Studios waren. Vermutlich als Zugeständnis an einen veränderten Publikumsgeschmack sind alle drei Howard-Kompositionen rein sinfonische Abenteuermusiken mit Chorverstärkung.

Treasure Planet knüpft also nahtlos an die Tradition der beiden vorangegangenen Musiken an. Waren im Dinosaurier noch afrikanische Gesänge zu hören, gibt es hier allerdings Americana in Form von Fiedel- und Flötensoli zu hören. Für das Futuristische der Geschichte spricht der Einsatz der E-Gitarre („12 Years Later“) und maritime Elemente werden durch gelegentliches Akkordeonspiel repräsentiert.

Doch bei diesen Einflüssen handelt es sich um kaum mehr als hübsches Zierrat. Die Basis der Partitur ist ein konventionelles Abenteuerscoring, hochwertig gearbeitet und farbenprächtig orchestriert, aber in dieser Form von Howard auch altbekannt. Dass der Treasure Planet ein gutes Stückchen hinter seinen letzten Musiken zurückbleibt, mag zudem auch daran liegen, dass das Hauptthema zwar an Howards Waterworld und Atlantis erinnert, aber weitaus weniger prägnant und mitreißend ausgefallen ist.

Wer jedoch mit dem geringen Innovationsgrad und den Ähnlichkeiten zu früheren Musiken des Komponisten leben kann, bekommt einen insgesamt unterhaltsamen wie eingängigen Abenteuer-Score geboten. Es gibt zwar bessere Arbeiten von James Newton Howard (z.B. Schnee, der auf Zedern fällt), doch dies sollte das Vergnügen kaum schmälern. Die beiden auf der CD von Disney zusätzlich enthaltenen Popstücke „I’m still here“ von John Rzeznik sowie „Always know where you are“ von BBMak stehen zwar im starken Kontrast zur Originalmusik, sind aber für sich genommen ansprechende, angenehm unsentimentale Popsongs und stellen damit einen netten Bonus dar.