Wenn Hans Zimmer abseits der großen Blockbuster einen Film vertont, kann das Hinhören mitunter mehr lohnen als bei seinen oftmals grobschlächtig nach Schema F herunterkomponierten Großprojekten wie der Schlachtenplatte King Arthur (2004) oder der Serienadaption Thunderbirds (2004). Mit den kleinen, aber feinen Musiken zu Lauras Stern (2004), Besser geht’s nicht (1998) und The Pledge (2001) hat der gebürtige Deutsche bereits bewiesen, dass er auch ganz anders kann: Intimer, subtiler und weniger prätentiös. In diese Sparte fällt auch seine Arbeit zur romantischen Komödie Spanglish (ein Wortmix aus Englisch und Spanisch), für die er eine feinfühlige, lyrische Komödienmusik mit lateinamerikanischem Flair geschrieben hat.
Ein kleines Streicherensemble verströmt im Zusammenspiel mit Holzbläsern und Klavier warmherzige Sommerstimmungen, die von den Gitarrensoli Heitor Pereiras leichtfüßige – mitunter auch dezent melancholische – Färbungen erhalten. Dabei erinnert der Einsatz der Gitarre immer wieder auch an die Konzertwerke des Spaniers Joaquin Rodrigo (zum Vergleich sei die Naxos-Reihe mit den Orchesterwerken des Komponisten empfohlen). Zimmer spielt sehr geschickt mit bittersüßen Stimmungsbildern, die zwischen federleichter Lebensfreude und südländischer Schwermut pendeln. Das kleine Ensemble verleiht der Komposition dabei eine wohltuende Intimität, in der das Spiel von Cello, Klarinette und Oboe feine Akzente setzt. Das einfache, aber elegante Hauptthema wird überraschend nett verarbeitet, taucht als tragender Gedanke in fast jedem Stück wieder auf und verleiht der Komposition so den nötigen Zusammenhalt.
Die im Dezember 2004 für den Golden Globe nominierte Musik mag beim ersten Hören vielleicht etwas schwerfällig und blass erscheinen, entfaltet aber mit der Zeit beträchtlichen Charme. Alles in allem eine schöne, sympathische CD, an der auch Nicht-Zimmer-Liebhaber durchaus Gefallen finden dürften.