Slalom – Ennio Morricone

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Fast alle Komödien-Musiken von Ennio Morricone aus den 60er- und 70er-Jahren tragen dieselbe unverwechselbare Handschrift. Poppige Rhythmen, launige Vokalisen und dezente bis ausgeprägte Jazzeinflüsse zeichnen die abwechslungsreich und farbenprächtig orchestrierten Kompositionen aus. Eine in dieser Hinsicht sehr typische Arbeit ist die von Dagored wiederveröffentlichte Slalom-Musik, die den oben genannten Eigenschaften nahezu vollständig entspricht.

Der Film, eine Klamotte, um einen Italiener, der sich als amerikanischer Geheimagent wider Willen plötzlich in Ägypten wiederfindet, ist hierzulande kaum bekannt. Neben dem pfiffigen, eingängigen Titelsong, der auch das Hauptthema der Musik beinhaltet, orientiert sich Slalom vorwiegend an den frühen James Bond-Musiken John Barrys aus den 60er-Jahren, die Morricone witzig parodiert. Mit ihren deutlichen Jazzeinflüssen und reizvollen Elementen arabischer Folklore ist die Musik angenehm hörbar, gehört aber letztlich zu den weniger inspirierten Morricone-Arbeiten der 70er-Jahre.

Slalom ist eine nette, aber sicher nicht essenzielle Ergänzung der Morricone-Diskografie. Die vom Label Dagored produzierte CD steht in einer ganzen Reihe interessanter Wiederveröffentlichungen italienischer Filmmusik der letzten Jahrzehnte, die sich die Plattenfirma zur Aufgabe gemacht hat. So erfreulich die Neuauflage der Musik ist, bleibt die Ausstattung der CD jedoch mager. Leider bietet das Booklet nur einen wenig informativen Begleittext (immerhin auf Englisch und Italienisch). Bei obskuren Titeln aus Morricones Werk wie Slalom wäre eine liebevollere Ausgabe sicher wünschenswert.