Robocop gehört zu den vielen erfolgreichen Kinofilmen, die irgendwann in ein TV-Format gebracht werden, um dort kommerziell ein weiteres Mal ausgewertet zu werden. Zuletzt haben es Highlander und Stargate vorgemacht und im Fernsehen ein recht treues Publikum gefunden. So versucht nun auch die Miniserie Robocop – Prime Directives an die Kinoerfolge der 80er Jahre anzuknüpfen.
Die fast rein synthetische Musik schrieb Norman Orenstein, der bislang ausschließlich für B-Filme gearbeitet hat. Seine Komposition bietet eine Art elektronische Standard-Untermalung, wie man sie von unzähligen anderen, meist billig produzierten, Science-Fiction-Filmen kennt. Das Hauptthema mit dem Trompetensoli von William Sperandel ist recht gelungen. Doch der Rest besteht aus genreüblichen Synthesizertexturen und -rhythmen, die reichlich uninspiriert sind. Mit der überaus großzügigen Lauflänge von über 70 Minuten erschöpfen sich die wenigen Ideen deshalb schnell. Über weite Strecken plätschert das von GNP Crescendo veröffentlichte Album leidlich unterhaltsam vor sich hin.
Überraschend verzichtet Orenstein übrigens völlig auf Zitate der originalen Musiken von Basil Poledouris (Robocop 1 / 3) und Leonard Rosenman (Robocop 2). Gerade im Hinblick auf die geringe Eigenständigkeit seiner Arbeit erscheint das verwunderlich. Wer elektronische Science-Fiction-Musik mag, wird vielleicht an Robocop – Prime Directives Gefallen finden. Allen anderen sei eher abgeraten, bzw. ein Probehören empfohlen. Auch wenn Orensteins Musik nicht ganz so schwach ist wie z.B. Scott Gilmans Serienmusik zu Seven Days, gibt es hier wenig Interessantes zu entdecken.