Elektra – Christophe Beck

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Und noch eine Comicverfilmung mit Flop-Garantie: Nach Daredevil und Catwoman startete kürzlich Elektra in den amerikanischen Kinos. Das Spektakel mit einer rotgewandten Jennifer Garner als Action-Amazone floppte jedoch fürchterlich. Ab April 2005 kann sich das deutsche Publikum eine eigene Meinung bilden, denn dann kommt der actionlastige Film von Rob Bowman (Akte X) in die hiesigen Multiplexe.

Christophe Beck, der zuletzt mit seiner netten Komödienmusik Under the Tuscan Sun (2003) einen ersten Achtungserfolg in Hollywood erzielen konnte, hat dem Marvel-Comic Elektra eine standardisierte Vertonung verpasst, in der eine Mischung aus traditioneller Sinfonik und elektronischem Sound-Design zum Einsatz kommt. Beck orientiert sich an den zeitgemäßen Manierismen des Suspense- und Action-Scoring, wie sie John Powell, David Arnold und Harry Gregson-Williams in den letzten Jahren etabliert haben. Deren Markenzeichen – vielseitig erzeugte Rhythmik und ethnische Einschübe- dienen auch Beck zur Ausgestaltung seiner Komposition. Seine Arbeit bleibt im Vergleich jedoch besonders blass, da ihr ein prägnanter motivischer Gedanke ebenso fehlt, wie eine durchdachte Struktur. Zwar gibt es eine Reihe melodischer Akzente, ein Streichermotiv fungiert als Hauptthema („Main Title“) und ein ruhiges Klavierstück untermalt die obligatorische Romanze („The Kiss“). Doch diese wenigen ruhigen Momente wirken wie die krawalligen Actionpassagen mehr austauschbar als sonderlich inspiriert.

Vergleichbar mit Jeff Danna in Resident Evil (2004) hat sich Christophe Beck einige Mühe gegeben, mit elektronischen Samples, Schlagwerk und ethnischem Instrumentarium (u.a. mal wieder Duduk und Taiko-Trommeln) zu experimentieren. Auch wenn man dies durchaus hört, funktioniert die Elektra-Musik am Ende jedoch kaum ohne die zugehörigen Bilder. Sie ist viel zu sehr einem allein filmdienlichen Sound-Design verhaftet, um auf CD überzeugen zu können.