Alien vs. Predator – Requiem – Brian Tyler

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AVPR – das ist das umständliche Marketing-Kürzel für das neueste Spektakel im Alien- bzw. Predator-Franchise namens Alien vs. Predator – Requiem. Hatte der Österreicher Harald Kloser der ersten Folge (Alien vs. Predator (2004)) des Aufeinandertreffens der Monster aus den beiden populären Filmserien noch eine blasse, von Klangsynthetik dominierte Vertonung beigesteuert, arbeitet sein Nachfolger Brian Tyler dieses Mal weitgehend orchestral. Immerhin – muss man schon fast sagen, denn Tyler hatte zuletzt mit technobeat-lastigen Arbeiten im Actiongenre wie The Fast and the Furious – Tokyo Drift oder War viele seiner Anhänger vermutlich doch etwas verschreckt.

Anders als Kloser orientiert sich Tyler an den zum Teil großen Vorbildern, der beiden Filmreihen, zitiert Themen und Motive von Goldsmith (Alien), Horner (Aliens) , Silvestri (Predator 1 & 2) und Goldenthal (Alien 3) bis zu John Frizzell (Alien 4). Für Fans gibt es also ein Wiederhören mit vielen bekannten Motiven. Doch eine überzeugende Hommage ist Tyler deswegen noch lange nicht gelungen. Denn die besten Alien-Musiken zeichnen weniger markante Themen als nachhaltig faszinierende Klangwirkungen und der Einsatz spannender Modernismen aus. Davon ist beim einst hoch gehandelten Newcomer wenig zu spüren. Lustlos, uninspiriert und ohne erkennbare Struktur oder Dramaturgie reiht Tyler allein lärmende Action- und Suspense-Stücke aneinander.

Der Aufwand, mit dem die Musik in Szene gesetzt wurde, ist dabei enorm. Doch viele Noten und viel Bombast können nicht über die grundsätzliche Beliebigkeit der Komposition mit ihrer schier nicht enden wollenden (über 77 Minuten langen!) Mischung aus den üblichen Crescendi, Dissonanzen, Ostinato-Strukturen und krachendem Schlagwerkgepolter hinwegtäuschen. Bezeichnenderweise endet die hektische Musik abrupt ohne Abschluss oder Finale. Sie läuft einfach ins Leere. Ohne Sinn und Verstand. Nervtötend.