The Planets – Jim Meacock

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„Ein Werk so frisch und inspiriert wie das Original“ verspricht David McNab, Produzent und Regisseur der achtteiligen BBC-Doku The Planets von 1999 vollmundig im Booklet der Filmmusik von Jim Meacock und nimmt damit ausdrücklich Bezug auf die programmatische Tondichtung von Gustav Holst. Das Hören der vollständig synthetischen Vertonung des britischen Newcomers belegt allerdings – und das überrascht wohl kaum – das krasse Gegenteil: Anders als Holst begleitet Meacock mit seiner im Übrigen vollständig synthetischen Musik nicht nur die den verschiedenen Planeten gewidmete Szenen, sondern auch diejenigen, die der Vorbereitung und Durchführung der Forschungsmission dienen. Während Holst seine Inspiration der mit den Planeten verbundenen Mythologie entnahm, steht in der BBC-Produktion die wissenschaftliche Annäherung im Vordergrund.

Entsprechend versucht Meacock die Eigenschaften der Planeten in musikalische Bilder zu packen. Zum Beispiel erklingen für den Saturn mit seinen Winden und seinem eisigen Gürtel aus glitzerndem Eis kühle Klänge, die das Funkeln des Eises recht geschickt untermalen. Doch es sind meist eher einfach gestaltete, atmosphärische Klanglandschaften, derer sich der Brite bedient. Das mag alles zusammen mit den Bildern prima harmonieren, ist aber musikalisch ohne diese nur von geringem Interesse. Angesichts vieler ähnlich gelagerter Arbeiten von Synthesizer-Spezialisten wie Jean-Michel Jarre oder Vangelis wirkt das Ganze sogar schlichtweg altbacken. Besonders ärgerlich wird es aber, wenn der Synthesizer ein Orchester imitiert (etwas das Spiel von Holzbläsern und Harfe). Hier wünscht man sich dann spätestens den „echten“ Klangkörper zurück.