Mit Michael Suby betritt wieder mal ein Newcomer die Filmmusik-Bühne. Für den Thriller The Butterfly Effect um einen Mann, der von seiner Kindheit heimgesucht wird und die Chance bekommt zurückzugehen, um einmal begangene Fehler wiedergutzumachen, hat er einen passablen Score geschrieben. Dieser basiert auf einem recht schönen Hauptthema, in dem Streicher und Knabensopran eine abgründige Atmosphäre entstehen lassen. Doch dieses Thema wird kaum variiert und viel zu schnell dominieren übliche Suspense-Standards die Musik.
Da gibt es mit elektronisch erzeugten Klangeffekten, langsamen Streicherakkorden, ruhigem Klavierspiel und perkussiven Einlagen, sattsam bekannte Stilmittel zu hören. Die allzu routinierte Untermalung leidet zusätzlich unter der etwas blass geratenen Orchestrierung und dem uninspirierten Einsatz der Synthetik. So werden z.B. Track 2 & 7 mit stereotypen elektronischen Beats unterlegt und wirken die kollagenhaften Klangeffekte reichlich banal.
Alles in allem handelt es sich um eine solide, letztlich aber doch austauschbare Genremusik einfacher Bauart. Zugestehen muss man ihr wohl, dass sie im Film effektvoll wirken wird. Auf CD hingegen ist The Butterfly Effect eine leidlich unterhaltsame Angelegenheit, die wohl nur die Hörer zu begeistern vermag, die sonst nur wenige Horror-Musiken kennen.