Quando le Donne Avevano la Coda – Ennio Morricone /
Quando le donne persero la Coda – Bruno Nicolai

Eine der kuriosesten Wiederveröffentlichungen im Katalog des italienischen Labels CAM-Records ist die Kombination der Musiken zu den beiden obskuren Filmen Als die Frauen noch Schwänze hatten von 1970 und dessen Fortsetzung Toll trieben es die alten Germanen, welche zwei Jahre später entstand. Die Musik des Originals stammt von Ennio Morricone, der sich der absurden Steinzeitkomödie um eine Gruppe Höhlenmenschen, die auf die erste Frau treffen, mit einer nicht minder absurden Musik annimmt. Im Grunde basiert der Soundtrack auf einer Reihe von Liedern, die im muffigen 60er-Jahre-Stil vom Chor aus Alessandroni gesungen werden. Die Texte umfassen so lyrisch wichtige Zeilen wie „Di la Long Di la Long Di La Di Dong Dong…“, parodierte Opernmanierismen und lassen kein musikalisch antiquiertes Klischee der sechziger Jahre aus. Das ist erschreckend belanglos, ein jahrzehntealtes Relikt und einfach umwerfend komisch! Kaum eine andere CD hat in den letzten Jahren ein so beständiges Grinsen und Schmunzeln beim Hören auf mein Gesicht gezaubert. Mit Humor und Pfiffigkeit gelingt Morricone das Kunststück, eine witzige und eingängige Musik zu schaffen, die die Handlung des Filmes clever konterkariert.

Die etwa über 10 Minuten umfassende Partitur für das Sequel wurde von Bruno Nicolai komponiert und muss nicht nur mit einem kleineren Ensemble, sondern auch ohne Chor auskommen, was der Musik, die weniger eingängig und simpler gestrickt ist, gänzlich den antiquierten Charme des Originals nimmt. Es ist schwierig, diese CD zu empfehlen. Wer Easy Listening im Stile der 60er Jahre und Ennio Morricone insbesondere mag, wird durchaus seinen Spaß mit ihr haben. Allen anderen sei unbedingt zu einem Probehören vor dem Kauf geraten.