Point of Origin ist ein TV-Thriller des amerikanischen Senders HBO, in dem ein Feuerwehr-Hauptmann (Ray Liotta) einen Pyromanen jagt, der eine ganze Brandserie zu verantworten hat. Die Vertonung von John Ottman verzichtet – budgetbedingt vermutlich – auf ein Orchester und bleibt rein synthetischer Natur. Deshalb kommen eine Vielzahl gesampelter Instrumente neben einer Reihe von Klangeffekten zum Einsatz.
Zwei zentrale Themen bestimmen die Komposition: ein mysteriöses Streicherthema für den Feuermann und ein lässiges Klaviermotiv mit Perkussion für den verdächtigen Aaron. Beide Themen sind über die Geräusche einer gesampelten Schreibmaschine (genau die, die der Feuerwehrhauptmann im Film benutzt) miteinander verbunden und werden von Ottman im Verlauf der Musik immer enger miteinander verflochten.
Diese konzeptuelle Gestaltung ist, insbesondere im Hinblick auf die Auflösung des Thrillers, so naheliegend wie filmmusikalisch clever und überzeugend. Schade erscheint dabei, dass viele nette Passagen (z.B. das pathetische „Hero“, das immer mehr ins Dissonante abgleitet) durch die Künstlichkeit des Synthesizers an Wirkung einbüßen. Das mag im Film zwar nicht weiter stören. Auf CD hätte man sich dann aber doch ein richtiges Orchester gewünscht, um den rhythmischen Suspense-Standards sowie den Streicherlinien etwas Leben einzuhauchen.
Insgesamt ist John Ottman mit Point of Origin eine im Prinzip nicht uninteressante Arbeit gelungen. Doch krankt sie vor allem am geringen Budget für die musikalische Ausführung. Das ist besonders schade, denn an Ideen oder Talent hat es hier ausnahmsweise einmal nicht gemangelt.