Gerechnet hatte damit wohl kaum einer: Aber Randy Newmans Musik zur Monster A.G. wurde im Februar zum großen Erstaunen vieler für den Oscar nominiert. Damit ließ der neue Disneyfilm so exzellente Musiken wie Atlantis – The lost Empire, Shrek und Final Fantasy hinter sich. Ob das verdient ist, darf jedoch bezweifelt werden. Aber alles schön der Reihe nach: Newman Komposition beginnt zunächst mit heiter-launigen Jazzstücken und wechselt dann später über zu sinfonischem Komödien-Scoring, wie es bereits in Newmans Arbeiten zu den beiden Toy Story-Filmen und Das große Krabbeln zu hören war. Newmans neuestes Werk wirkt allerdings eine Spur reifer und weniger hektisch als die Vorgänger.
Dazu ist es abwechslungsreich: Routiniertes Mickey Mousing wechselt sich mit lyrischen Momenten ab. Fein etwa das Violinsolo in „Boo’s Tired“ und mitreißend der „Ride of the Doors“. Bei aller Vielfalt fehlt der Komposition jedoch ein wirklich einprägsames Hauptthema, eine griffige Melodie, wie sie etwa der „Konkurrenz“-Soundtrack Shrek bietet. Auch wenn das Gebotene sicher nicht neu ist und in ähnlicher Form bereits öfters zu hören war: Ohne Pfiff ist die Partitur auf keinem Fall.
Man hört der Einspielung an, wie viel Spaß Newman beim Komponieren und Dirigieren gehabt haben muss. Sein Soundtrack bleibt trotz der oben gemachten Einschränkungen überaus unterhaltsam und dürfte von allen Freunden guter Komödienmusiken mit Freude goutiert werden. Ein Song darf auf der CD natürlich auch nicht fehlen: Für „If I didn’t have you“ gewann Randy Newman seinen ersten Oscar nach unzähligen Nominierungen. Das nette Lied ist auf der CD in zwei Versionen (einmal von Billy Crystal & John Goodman und einmal von Randy Newman persönlich gesungen) enthalten. Insgesamt gehört der Monsters, Inc.-Soundtrack sicher nicht zu den fünf besten des Jahres. Eine wirklich schlechte Wahl hat die Oscarjury mit ihm aber auch nicht getroffen.