Mona Lisa Smile – Rachel Portman

Back to the Fifties – das ist das Motto des Songalbums zum neuen Julia Roberts-Streifen Mona Lisa Smile, ein Frauenmelodram um eine College-Dozentin, die in der McCarthy-Ära gegen erdrückende Konventionen und engstirnige Moralvorstellungen ankämpft. Während die Vorschau eher ein allzu harmloses und zuckersüßes Filmchen im übermäßig gelackten 50er-Jahre-Stil vermuten lässt, kann die Soundtrack-CD hingegen punkten. Ein erlesenes Staraufgebot von Tori Amos, Seal, Celine Dion bis hin zu Elton John (sein Beitrag „The Heart of every Girl“ wurde für den Golden Globe nominiert) und Chris Isaak singt Cover-Versionen und neue Songs im Stil der Zeit. Die Mischung macht Spaß: Die swingende und poppige Nostalgie wird federleicht und mit viel Charme präsentiert. Die eleganten Arrangements überzeugen und auch die Interpreten sind mit Verve bei der Sache. Da trüben selbst Elton John und Celine Dion nicht das Vergnügen und allein „Istanbul“ macht in der bissigen Version von der australischen Band „They might be Giants“ mehr Spaß.

Die Originalkomposition von Rachel Portman (Chocolat (2000)) wird mit einer knapp sechsminütigen Suite vertreten. Diese dürfte vollauf genügen, denn mehr als ihre übliche Kombination aus Streichern und Holzbläsern ist auch dieses Mal nicht zu hören. Das Hauptthema erinnert schon fast unverschämt an Gottes Werk & Teufels Beitrag (1999) und lässt den Wunsch nach mehr gar nicht erst aufkommen. Zu oft hat man dieses mittlerweile abgedroschene musikalische Vokabular bereits von der Komponistin gehört. Doch in der Kürze handelt es sich zumindest um ein passables Stück, das sich gut in die (bessere) Songlandschaft einpasst. Insgesamt unterhält Mona Lisa Smile als harmlos-sympathisches Nostalgiealbum, das sich vor allem für Oldiefans empfiehlt, aber auch als Filmsouvenir eine gute Figur macht. Wer mal Abwechslung von der Kinosinfonik sucht, wird hier sicher fündig.