Neues von Oscarpreisträger Stephen Warbeck: Der für Shakespeare in Love 1998 ausgezeichnete Komponist meldet sich mit der Filmmusik zur bittersüßen Tragikkomödie Eine italienische Hochzeit zurück. Darin geht es um die Liebes- und Heiratswirren zweier italienischer Auswanderer (Giovanni Ribisi, Adam Garcia) in Australien.
Warbeck komponierte dazu eine warmherzige, optimistische Musik, die in üppigen Streicherwohlklängen schwelgt. Ganz dem Schauplatz gemäß verströmen Soli von Akkordeon und Gitarre reichlich südländisches Flair. Auf den Spuren von Nino Rota und Nicola Piovani entfaltet sich ein nettes Panorama zuckersüßer Melodien, das allerdings viel zu häufig die Grenze zum Kitsch überschreitet. Allzu gefällig und mit bemühter Leichtigkeit gestaltet Warbeck seine Vertonung. Was italienischen Komponisten spielend von der Hand geht, wirkt hier oftmals seltsam gekünstelt und mit Klischees beladen. Mancher intim-melancholisch gehaltener Moment wird vom immer wieder folgenden Pathos erdrückt. Symptomatisch für den zum Teil hoffnungslosen Bombast ist auch die von Warbeck arrangierte Opernarie „Oltre la temepesta“ von Franceso Sartori.
Es fehlen markante Kontraste und Nuancen, die der Komposition Rückgrat verleihen könnten. Zugutehalten sollte man ihr aber, dass Warbeck die Orchestrierung abwechslungsreich gestaltet und seine einfach aufgebauten Themen sehr routiniert verarbeitet. Unterm Strich bleibt jedoch kaum mehr als ein hübsches, aber spannungsarmes Höralbum, das als Souvenir zum Film seine Käufer finden mag, darüber hinaus jedoch wenig mehr als äußerst seichtes Easy Listening bietet.