Nicht viel Neues an der Front computeranimierter Trickfilme: John Powells orchestrale Vertonung des Familienspaßes Horton hört ein Hu! – Dr. Seuss’ Horton hears a Who! bietet eine munter-quirlige Mischung aus Mickey Mousing, irrwitzigen Stilkopien, Action- und Chorstücken sowie romantischen Streichermelodien. Dieses Mal gibt es Mariachi-Elemente, Saxophonsoli, eine Morricone-Italo-Western-Hommage, 70er Jahre-Funk, elektronische Beats und noch vieles mehr. Die Partitur entspricht den gewohnten Komödien-Standards bei John Powell, ist entsprechend mit viel Liebe zum Detail orchestriert (nicht weniger als zehn (!) Orchestratoren waren am Werk) und überaus kurzweilig gestaltet.
Doch davon abgesehen ist sie wahrlich alles andere als originell, orientiert sich ausschließlich an vorangegangen Powell-Musiken von Shrek bis hin zu Happy Feet, ohne dass es dem Komponisten in irgendeiner Weise gelänge, markante neue Akzente zu setzen. Die ganz große Begeisterung will sich deshalb denn auch nicht einstellen. Es fehlen zündende thematische Einfälle, der besondere Pfiff und nicht zuletzt auch eine konzeptuelle Grundidee, die der Horton-Musik ein eigenes Profil geben könnte. So bekommt es der geneigte Hörer allein mit routiniertem, souverän abgespulten Komödien-Handwerk zu tun, das in seiner ausufernden Stilvielfalt mehr ermüdet denn besonders gut unterhält.