Fool’s Gold – George Fenton

Wer die ersten sinfonischen Takte der neuen Komposition von George Fenton zum Karibik-Abenteuer Ein Schatz zum Verlieben – Fool’s Gold hört, mag sich zunĂ€chst auf eine großorchestrale Abenteuermusik freuen. Doch diese Hoffnung wird schnell im Keim erstickt. Denn der vielversprechende Beginn – mit entspannten GitarrenklĂ€ngen und einer heroischen Fanfare – weicht schnell karibischen Rhythmen, Calypso und Reggae, die in der Folge das Erscheinungsbild der Komposition maßgeblich bestimmen. Recht geschickt und im Sinne eines kurzweiligen Easy Listening kombiniert Fenton diese leichtfĂŒĂŸigen Pop-EinflĂŒsse mit einer soliden, wenngleich auch etwas standardisierten Abenteuer-Sinfonik.

Doch irgendwie bleibt die Musik ein Kuriosum. Die entspannten Karibikrhythmen sind zwar hĂŒbsch anzuhören, fĂŒr sich genommen aber nicht besonders bemerkenswert und eher im Bereich passabler Stilkopien anzusiedeln. Ähnliches gilt auch fĂŒr die orchestralen Anteile, bei denen die Filmdienlichkeit meist im Vordergrund steht. Im Nebeneinander von Pizzikati-bestimmten Mickey Mousing, heroischen Fanfaren, ActionstĂŒcken und streicherseliger Romantik (inklusive Gitarrensoli) steht die Musik stilistisch irgendwo in der Mitte zwischen den Action- und Trickfilm-Musiken eines John Powells. Happy Feet trifft auf Mr. & Mrs. Smith sozusagen. Doch so kohĂ€rent und mitreißend wie die besseren Powell-Musiken ist Fentons Fool’s Gold keinesfalls.

Die zum Teil recht netten AnsĂ€tze einer sommerlichen Filmmusik werden immer wieder durch elektronische Beats, in die Leere laufende SpannungsstĂŒcke oder gar belanglosen Gitarrenpop verwĂ€ssert. Eine echte Einheit will im zerfasernden Einerlei der unterschiedlichen Stile zu keinem Zeitpunkt entstehen. Viel zu sehr eifert Fenton (auf ausdrĂŒcklichen Wunsch der Produzenten?) den zahlreichen Genre-Vorbildern der letzten Jahre nach: Ob nun die Bond-Musiken von David Arnold, Hans Zimmers Fluch der Karibik, Clint Mansells Sahara-Vertonung oder eben die genannten Powell-Musiken. Vieles klingt in Fool’s Gold an. Eine eigene Handschrift findet sich dabei jedoch nicht. So steht unterm Strich eine quirlige, routiniert gefertigte FingerĂŒbung – aber wenig mehr.