Dreamcatcher – James Newton Howard

In der Stephen King-Verfilmung Dreamcatcher müssen fünf Freunde mit außergewöhnlichen Kräften sich einer außerirdischen Macht zur Wehr setzen. Der Reißer ist ein Comeback-Versuch von Regisseur Lawrence Kasdan, der mit Filmen wie Der große Frust und Grand Canyon Erfolge gefeiert hat. In den letzten Jahren war es um ihn allerdings zunehmend ruhig geworden, sodass diese Produktion trotz mieser Kritiken zumindest ein erfreuliches Lebenszeichen darstellt.

Für die Vertonung war James Newton Howard zuständig, der mit Kasdan bereits bei Grand Canyon (1991) und Wyatt Earp (1994) zusammengearbeitet hat. Für Dreamcatcher hat er eine routinierte Suspense-Untermalung geschaffen, die stark mit den Bildern verzahnt ist. Die Musik steht ganz im Zeichen bedrohlich-düsterer Klangkollagen, schriller Streichercrescendi, Ausbrüchen der Blechbläser und gelegentlich eingestreuter poppiger Rhythmen. Dass ein griffiges Thema ebenso wie eine ausgefeilte motivische Gestaltung fehlt, macht die Sache – allein von CD gehört – nicht unbedingt leicht.

Die Machart ist zwar grundsolide. Schließlich ist Howard durchaus ein Könner im Umgang mit dem Orchester. Doch dies täuscht nicht darüber hinweg, dass dem Komponisten diese Art des Suspense-Scorings in The Sixth Sense (1999) und in Unbreakable (2000) schon deutlich überzeugender geraten ist. So wirken die rar gesäten melodischen Passagen auch mehr als blasse Wiederholung ähnlich gelagerter Stücke aus den genannten Vorbildern. Trotz einiger netter Momente lässt Dreamcatcher den Hörer eher unbefriedigt zurück. Von James Newton Howard ist man eigentlich Höherwertiges gewohnt. Deshalb handelt es sich insgesamt um eine eher entbehrliche CD, die hauptsächlich hart gesottene Fans des Komponisten ansprechen dürfte.