Arac Attack – Eight Legged Freaks – John Ottman

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Wenn in einem Film achtbeinige Riesenspinnen die Menschen angreifen, kann man das nicht wirklich ernst nehmen. Das gilt auch für Arac Attack – Eight Legged Freaks, einer modernen Variante von Formicula und Tarantula, die Ende August 2002 in den deutschen Kinos anlief. Exotische Spinnen mutieren im Reißer von Ellory Elkayem dank hochgiftiger chemischer Substanzen zu überdimensionalen Achtbeinern und attackieren eine amerikanische Kleinstadt. Glücklicherweise nimmt sich die rasant-ironische Hommage an B-Movies der 50er-Jahre nicht sonderlich ernst und bietet wohl gerade deshalb köstliche Popcorn-Kinounterhaltung.

Die Filmmusik steuerte John Ottman (Die üblichen Verdächtigen, Düstere Legenden 2) bei. Mit Pfiff und Witz begeht er eine temporeiche orchestrale Tour de Force. Das eingängige Hauptthema, welches an Alan Silvestris Mäusejagd erinnert, ist nicht nur ohrwurmverdächtig, sondern wird von Ottman auch vielseitig verarbeitet. Tänzerisch verspielt und mit stark comichaften Zügen versehen, sorgen die zahlreichen Variationen für einigen Hörspaß. Im Nebenthema gibt es dazu ein hübsch überzeichnetes Pathos.

Die Musik zeigt John Ottman von einer ganz ungewohnten Seite. Waren seine Spezialität bislang eher Vertonungen düsterer Filmsujets wie Die üblichen Verdächtigen oder Urbane Legenden 2, glänzt der Komponist hier mit einer launigen Abenteuermusik. Die steht kompositorisch zwar auf traditionellem Grund, strotzt aber nur so voller Einfallsreichtum. Es macht schlichtweg Spaß, die vom Varèse Sarabande auf CD veröffentlichte Filmmusik zu hören. Und das ist vielleicht das größte Kompliment, das man dieser feinen Musik machen kann. Sie zählt zu den besten und ungewöhnlichsten Filmkompositionen in John Ottmans Karriere.