Am Tag als Bobby Ewing starb wirft einen ironischen Blick zurück auf die 80er Jahre und erzählt von einer Kommune pazifistischer AKW-Gegner in Niedersachsen kurz vor dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986. Die auf eigenen Erfahrungen basierende Komödie von Lars Jessen wurde auf dem Max-Ophüls-Festival im Januar mit dem Preis für den besten Film ausgezeichnet und hatte Anfang Juni bundesweiten Kinostart.
Musikalisch wird die amüsante Zeitreise von Paul Rabiger und Jakob Ilja (dem Gitarristen der deutschen Band Element of Crime) begleitet. Während Ilja eine Reihe gitarrenlastiger Balladen im Stil der 70er Jahre schrieb, die durchaus im Geiste des Filmes etwas naiv daherkommen, war Rabiger für die Originalmusik zuständig. Bei seiner Arbeit kam ein kleines Ensemble, bestehend aus Xylophon, Gitarre und Klavier zum Einsatz, wobei Rabiger gelegentlich – etwas anachronistisch – auch auf synthetische Unterstützung zurückgriff. In den melancholischen Momente der zweiten Hälfte tritt zusätzlich ein Cello zur Besetzung.
Die einfach gestalteten Stücken bieten ein paar gefällige Melodien und geben in ihren lakonisch-nostalgischen und oftmals nachdenklichen Stimmungsbildern dem Film vermutlich eine angemessene atmosphärische Untermalung. Allein von CD gehört, handelt es sich jedoch um eine harmlose und schlichte Musik, der es an Raffinesse und Pfiff fehlt, um markante Akzente setzen zu können. So verwundert es auch kaum, dass die Produzenten als Zugabe nicht nur ein paar Songs der 80er Jahre wie „25 Years“ von The Catch oder den aufgemotzten Schlager „Die Fischer von San Juan“, sondern auch kurze Dialog-Schnipsel spendierten (die sich aber glücklicherweise herausprogrammieren lassen). Retten konnten sie damit wenig. Unterm Strich bleibt eine blasse, letztlich entbehrliche Vertonung.