The Grudge 2 – Christopher Young

Kaum ein gegenwärtig in der Filmmusik arbeitender Komponist kennt die Klaviatur des Horrorkinos so gut wie Christopher Young. Die Erfahrung aus unzähligen Genreproduktionen von den Hellraiser-Filmen über Bless the Child und zuletzt The Excorcism of Emily Rose kann der Amerikaner für sich verbuchen. Dass Young weiß, wie man beim Zuschauer Gänsehaut erzeugt, davon profitiert nun auch die Fortsetzung zu The Grudge – Der Fluch. Offenbar stand dem Komponisten hier ein etwas größeres Budget zur Verfügung als noch beim ersten Teil. Zumindest spielt ein etwas größeres Orchester und sorgen Soli japanischer Instrumente wie der Shakuhachi- und Nokan-Flöten oder des Zupfinstruments Shamisen für den ein oder anderen wirkungsvollen Verfremdungseffekt.

Der Aufwand macht sich bezahlt: Auch wenn Young recht standardisiert arbeitet und die übliche Mischung aus sinistren Streichermelodien, gespenstischen Vokalisen, Clustereffekten und brodelnder Synthiekulisse präsentiert, tut er dies doch auf sehr solide und subtile Weise – keine Selbstverständlichkeit in einem oftmals von lärmenden Geräuschkulissen geprägten Genre. Neu oder gar besonders begeisternd ist das freilich aber alles nicht. Ein paar faszinierende Klangwirkungen schüttelt Young zwar immer noch locker aus dem Ärmel. Doch damit sind die Vorzüge und Grenzen der Komposition auch schon umfassend geklärt. Die in nur dreieinhalb Wochen (das bedeutet das Schreiben von im Schnitt drei Minuten am Tag) gefertigte Musik erfüllt alle Notwendigkeiten eines Genreprodukts wie The Grudge 2 – nicht mehr, aber auch nicht weniger.