Ninfa Plebea – Ennio Morricone

Nur wenige Filmmusiken Ennio Morricones fĂŒr das italienische Kino haben es in den letzten Jahren geschafft, eine grĂ¶ĂŸere internationale Aufmerksamkeit zu erlangen. Prominente Ausnahmen sind sicherlich Die Legende vom Ozeanpianisten oder Cinema Paradiso, doch gerade viele seiner Werke fĂŒr weniger renommierte Produktionen fristen ein Schattendasein. Dazu gehört auch die Musik fĂŒr Ninfa Plebea – The Nymph, einer in SĂŒditalien spielenden Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges. Morricone schrieb fĂŒr den Film von Lina WertmĂŒller eine im Grundton leichte, fast unbeschwerte Komposition, wie sie so typisch fĂŒr die italienische Kinosinfonik ist.

Sanfte Streicher, liebliche Harfen- und FlötenklĂ€nge erzeugen eine frĂŒhlingshafte AtmosphĂ€re. Das Hauptthema aus Una Favola ist eine der eingĂ€ngigsten Melodien Morricones der letzten Jahre. Sie wird in einer farbenfrohen Orchestrierung in gelungenen Variationen verarbeitet. Ein zweites wichtiges Thema wird in der zweiten HĂ€lfte von Insieme nel bosco eingefĂŒhrt. Es ist eine melancholische Streichermelodie, die zusammen mit wehmĂŒtigen Soli der Violine der fröhlichen Stimmung gegenĂŒber steht.

Nicht unĂ€hnlich wie Luis Bacalov in Il Cielo Cade stellt er der Unschuld, des Landlebens den einbrechenden Terror des Krieges gegenĂŒber. Dramatische AusbrĂŒche mit dunklen BlĂ€sern und Trommeln tragen dem Rechnung. Doch halten diese selten lange an und gehen wieder ĂŒber in die unbeschwerte, versöhnliche Stimmung des Anfangs. Ninfa Plebea ist eine ausgesprochen charmante Filmmusik, die zu den schönsten Morricone-Kompositionen der 90er Jahre zĂ€hlt.