Musica per Film – Ennio Morricone

Mit seinen über 300 Partituren für Kino und Fernsehen gehört Ennio Morricone zweifellos zu den wichtigsten und einflussreichsten Filmkomponisten der letzten vier Jahrzehnte. Er ist einer der wenigen, die es geschafft haben, auch Filmmusik sonst eher ablehnend gegenüber stehende Hörer für sich einzunehmen. Mit einem unglaublichen Gespür für schöne Melodien hat er unvergessliche Themen geschrieben. Ob sein internationaler Durchbruch mit den Sergio Leone-Western der 60er Jahre oder seine jüngste, oscarnominierte Arbeit für Giuseppe Tornatores Malèna – über alle die Jahre seiner langen Karriere hat Morricone nichts von seiner Frische eingebüßt.

Das italienische Label CNI Music hat nun mit Musica per Film – Auftakt-CD einer vierteiligen Reihe, die sich mit dem Werk Morricones beschäftigt – eine ungewöhnliche Retrospektive veröffentlicht. In Neueinspielungen präsentiert sie Ausschnitte aus 15 Filmen, die zum Teil eigens von Morricone für eine kammermusikalische Besetzung, bestehend aus Klavier, Flöte, Cello und Bratsche, umarrangiert wurden.

Dabei findet sich neben Themen aus Klassikern wie Mission, Es war einmal in Amerika auch manch weniger bekanntes Kleinod, wie etwa Metti, una sera a cena oder Il Prato mit traumhaft schönem Flötenspiel von Paolo Zampini. Trotz einiger Stücke, die mit großem Orchester aufgenommen wurden, verbreitet die Kompilation eine sehr intime, persönliche Atmosphäre. Das virtuose Spiel des Ensembles und die gelungenen Arrangements zeigen die Filmmusiken des Komponisten in einem neuen Licht. Sie veredeln eine Aufnahme, die weitaus mehr ist, als ein schnell und billig zusammengestelltes Best of-Album. Die Titel sind sorgfältig ausgewählt und werden im informativen Booklet, dessen einziger Schwachpunkt das Fehlen jeglichen Bildmaterials ist, ausführlich kommentiert. Musica per Filma ist eine empfehlenswerte CD, die Vorfreude auf die kommenden Folgen der Reihe weckt. Deren Titel, Musica per Pianoforte, Musica da Camera und Musica Sinfonica machen auf jeden Fall neugierig.