Eine Fortsetzung der von Steven Spielberg in den Jahren 1993 und 1997 inszenierten Dinosaurier-Spektakel Jurassic Park und Vergessene Welt war wohl unvermeidlich. Selber mit der Regie und Produktion seines neuen Films A.I. – Artificial Intelligence beschäftigt, überließ Spielberg die Arbeit dem Auftragsregisseur Joe Johnston (Jumanji). Dieser hat mit Jurassic Park III ein reinrassiges B-Movie auf die Leinwand gebracht. Entsprechend simpel sind Handlung und Dialoge gestrickt, aber auch bei den Tricks wurde offensichtlich gespart. Einige Blue Screen-Effekt wirken recht billig und die Dinosaurier-Modelle sind fast immer als solche zu erkennen. Es drängt sich beim Sehen die Vermutung auf, dass es den Produzenten weniger um eine gelungene Fortsetzung als ein größtmögliches Einspielergebnis bei gleichzeitig minimalem Aufwand ging. Sei es drum. Für halbwegs solides Popcorn-Kino reicht es immer noch.
John Williams, der noch die ersten beiden Teile vertont hatte, war ebenso wie Spielberg mit der Arbeit an A.I. beschäftigt. Seine Nachfolge bestreitet Matrix-Komponist Don Davis. Dieser bekam die Auflage, die berühmten Themen des ersten Teils wiederzuverwenden. Um einige Grundideen des Musikeinsatzes im Film zu besprechen, traf er sich sogar persönlich mit Williams. In seiner Partitur vermischt sich zwangsläufig die eigene Handschrift mit der von Williams. Wie seine Vorgänger ist auch Jurassic Park III eine rein sinfonische Komposition, in der Davis allerdings stärker mit Choreinsätzen arbeitet. Naturgemäß bleibt ihm wenig Raum für neue, eigene musikalische Ideen. Im Grunde umfasst seine Partitur nur ein neues Thema, das für die Familie der Kilbys. Die Szenen der Wiedervereinigung zwischen verschollenem Sohn und Eltern untermalt er mit einer schönen, aber auch leicht süßlich klingenden Melodie, die deutliche Americana-Züge aufweist.
Der Rest der Musik zeigt Davis beim routinierten wie handwerklich sauberen Umgang mit den Versatzstücken der Abenteuermusik und den Themen von John Williams. Ebenso wenig wie der Film bewegt sich Davis in seiner Komposition in eine neue Richtung. Trotz überzeugender Momente bleibt ihm nicht mehr übrig, als Altbekanntes zu wiederholen. Das macht er zwar durchaus solide, steht damit aber tief im Schatten des großen Vorbilds. So ist Jurassic Park III insgesamt eine unterhaltsame, aber wenig innovative Filmkomposition.