Firewall – Alexandre Desplat

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In nur zehn Tagen musste Alexandre Desplat die Vertonung des Harrison Ford-Thrillers Firewall fertig stellen. Er wurde anstelle des ursprünglich vorgesehenen Alan Silvestri angeheuert, der angeblich aufgrund seiner parallelen Arbeit am Disney-Zeichentrick The Wild und den daraus entstandenen Terminkonflikten nicht mehr zur Verfügung stehen konnte.

In aller Kürze hat Desplat eine solide, äußerst routiniert gefertigte Suspense-Musik geschaffen. Recht vielfältig mischt der Franzose Ostinati von Streichern und Schlagwerk, Einwürfe der Blechbläser sowie Klavierspiel mit elektronischen Drumbeats, wobei letztere meist nur sehr unaufdringlich zum Einsatz kommen. Dabei verwendet der Komponist mehrere einfache Spannungs-Motive, die er aber geschickt verarbeitet. Als melodischer Kontrapunkt dient ein reizvolles Leitthema für die Familie („The Family Theme“). Es wird meist vom Klavier oder den Streichern gespielt und bildet ein angenehmes Gegengewicht zu den doch sehr herben Suspense-Untermalungen.

Die überwiegend kühle und düstere Klangsprache weckt zum Teil Erinnerungen an vergleichbare Genre-Arbeiten eines Jerry Goldsmith in den 70ern, aber auch an die Musiken eines Marco Beltrami. Anders als bei seinen letzten Partituren vermag es Alexandre Desplat dieses Mal jedoch kaum, der Komposition seinen eigenen Stempel aufzudrücken So richtig originell ist die Firewall-Musik daher nicht, aber doch sorgfältig genug auskomponiert, um die meisten Suspense-Vertonungen der letzten Jahre eindeutig hinter sich zu lassen.