Mit Es begann im September legte Gabriel Yared im Jahr 2000 nach City of Angels und Message in a Bottle eine weitere romantische Komposition vor. Das Hollywood-Debüt der chinesischen Regisseurin Joan Chen erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem New Yorker Koch und Restaurantbesitzer Will Keane (Richard Gere) und der fast dreißig Jahre jüngeren Charlotte Fielding (Winona Ryder), die aufgrund eines Gehirntumors nur noch kurze Zeit zu leben hat.
Die Musik von Yared ist eine melancholische und sphärische Arbeit, die über weite Strecken eine sehr zurückhaltende Rolle einnimmt. Ähnlich Message in a Bottle liegt der Schwerpunkt auf getragenen Streichermelodien, sanften Harfenklängen und Klavierpassagen. Saxophonsoli und Klarinette und Oboe verstärken die herbstliche Atmosphäre der Komposition. Das schöne Liebesthema, welches in „Charlotte and Will“ zunächst von Klavier, später dann von Streichern vorgestellt wird ist eine etwas verspielte eingängige Melodie, die ganz der Stimmung des Filmes entspricht. Höhepunkt von Yareds Partitur ist aber „Elegy for Charlotte“, ein traumhaft schönes Vokalstück, gesungen von Mariam Stockley, die mit ihrem Gesangstalent schon bei Great Expectations und The 10th Kingdom beeindrucken konnte. Im weiteren Verlauf lässt die Musik jedoch eine dramatische Entwicklung vermissen und verfällt etwas zu sehr süßlichen Klangmalereien, die musikalisch nicht immer das Interesse aufrechterhalten können.
Autumm in New York ist eine angenehm ruhige, leider aber auch ein wenig monotone Musik. Gegenüber seiner wunderbaren Komposition für Message in a Bottle fällt diese Arbeit doch deutlich ab. Hervorstechend sind einzig die schönen Vokalisen, die Yared sehr effektvoll einsetzt. Der Rest ist für ihn routiniertes Handwerk – nicht schlecht, aber auch letztlich kaum mehr als gehobenes Mittelmaß. Abgerundet wird die gelungene CD-Veröffentlichung von zwei hübschen Songs von Jennifer Paige und Madeline Peyroux sowie zwei weiteren, allerdings nicht im Film verwendeten Liedern.