Mit Marcelo Zarvos drängt sich ein weiterer Newcomer auf das hart umkämpfte Terrain der US-Filmmusik-Landschaft. Der aus Brasilien stammende Pianist und Komponist konnte in den letzten Jahren vor allem mit seinen Musiken zur seichten Komödie Kissing Jessica und dem Liebesdrama The Door in the Floor erste Achtungserfolge erzielen. Für das Kriminaldrama Hollywoodland – Die Hollywood-Verschwörung, um den mysteriösen Tod des Superman-Darstellers George Reeves, der die Rolle in den 50er Jahren verkörperte, schrieb er eine sehr introvertierte, düstere Musik, die minimalistische Klangstrukturen mit typischen Elementen klassischer Film Noir-Vertonungen verbindet.
Vibraphon und Harfe sorgen für rhythmischen Akzente über denen Soli von Saxophon, Flügelhorn sowie Trompete erklingen. Dazu tritt immer wieder – genregemäß – das legato-Spiel der Streicher, das viel zur abgründig-bedrohlichen Atmosphäre der Komposition beiträgt. Souverän erzeugt Zarvos so über die Laufzeit einer knappen Dreiviertelstunde eine düstere, soghafte Wirkung, die mit den Bildern effektvoll harmonieren dürfte. Allein von CD gehört, verläuft seine Musik jedoch viel zu monoton und gleichförmig, um aufhorchen zu lassen. Die durchaus geschickte Instrumentierung hängt wegen dem Fehlen eines markanten, übergeordneten Themas sowie eines zwingenden Spannungsbogens arg in der Luft. Neben den ungleich überzeugenderen Noir-Musiken von Mychael Danna zu Where the Truth lies und Mark Isham zu The Black Dahlia fällt Hollywoodland deshalb leider deutlich ab.






