Ocean Men: Extreme Dive – Cliff Eidelman

Veröffentlicht von

Enya gehört wohl zu den erfolgreichsten Sängerinnen des Jahres 2001. Ihr Song „Only if“ und das Studioalbum „A Day without Rain“ führten wochenlang die Charts an. Ein gutes Jahr für die Irin also. Der krönende Abschluss war wohl der Beitrag zum kaum weniger erfolgreichen Soundtrack vom Herrn der Ringe. Auch wenn bei aller Werbung gerne vergessen wurde, dass die Musik eigentlich von Howard Shore stammt, passte sich Enya stimmungsvoll in dessen Komposition ein. Für den Soundtrack zum IMAX-Film Ocean Men wurden ihrem Studioalbum gleich zwei Songs entnommen. Weitere Stücke stammen u.a. von A-HA, Vangelis sowie Mike Oldfield. Auch sie sind keinesfalls neu, sondern bereits auf den jeweiligen Studioalben der Künstler enthalten.

Die Originalmusik des Filmes stammt von keinem Geringeren als Cliff Eidelman. Der US-Amerikaner war Anfang der 90er ein heiß gehandelter Komponist. Mit schönen Arbeiten wie Magdalene (1989), Star Trek VI – The Undiscovered Country (1991) und Triumph of the Spirit (1990) konnte der junge Komponist damals auf sich aufmerksam machen. Nach der Vertonung des Familiendramas Familiensache von 1998 wurde es jedoch ruhig um ihn. Vier Jahre lang wurde keine seiner raren Arbeiten veröffentlicht. Im Jahr 2001 meldete sich Eidelman dann mit An American Rhapsody und Ocean Men wieder zurück.

Rund dreißig Minuten seines Scores sind auf dem Soundtrack-Album von WEA vertreten. Seine Arbeit ist eine verhaltene atmosphärische Tonschöpfung, die im Film sicher gut zur Geltung kommt. Entrückte Vokalisen, elegante Gitarrensoli und viel stimmungsvolle Untermalung sind auch auf CD durchaus hörenswert. Das schöne Hauptthema der ansonsten von Streichern geprägten Komposition ist überaus gefällig geraten. Allein die kaum vorhandene Variation des Materials lässt mitunter etwas Langeweile aufkommen. Dass Eidelmans Partitur weniger komplex ist als frühere Arbeiten, mutet angesichts der Vorlage kaum überraschend an. Die Kürze und die ansprechende Auswahl der Popsongs machen den Soundtrack aber dennoch zu einer unterhaltsamen Angelegenheit.