Mr. Magorium’s Wonder Emporium – Alexandre Desplat & Aaron Zigman

Rechtzeitig zum Weihnachtsfest 2007 startete Mr. Magorium’s Wonder Emporium – Mr. Magoriums Wunderladen in den Deutschen Kinos. In dem von Zach Helm inszenierten Fantasymärchen geht es um ein magisches Spielzeugwarengeschäft, das von seinem mehrere Jahrhunderte alten Besitzer (gespielt von Dustin Hoffman) an eine junge Frau (Natalie Portman) weitergeben wird, der anfangs aber noch das nötige Selbstvertrauen fehlt, um mit dem überaus wundersamen Treiben im Laden zurechtzukommen.

Die Entstehungsumstände der Vertonung sind etwas verworren: Zunächst wurde Alexandre Desplat engagiert, dann seine Arbeit abgelehnt, angeblich Patrick Doyle als Nachfolger verpflichtet (unklar bleibt, ob der Schotte tatsächlich dem Film Musik beigesteuert hat) und nur kurze Zeit später Desplat wieder zurückgeholt. Bedingt durch Zeitdruck und Terminkonflikte hat der Franzose bei seinem zweiten Versuch mit dem Hollywood-Newcomer Aaron Zigman (The Jane Austen Book Club) unter Zuhilfenahme von gleich neun Orchestratoren zusammengearbeitet. Von diesen kuriosen Entstehungsumständen ist auf CD jedoch nur wenig zu spüren: Die Musik des ungleichen Duos macht weitgehend einen überraschend kohärenten Eindruck. Tatsächlich ist weder belegt noch durch eingehendes Hören scharf zu trennen, an welchen Teilen welcher Komponist gearbeitet hat. Hier und da deuten luftige Instrumentierungen (z.B. der Beginn von „Finale“) deutlich in die Richtung Desplats, doch anders als in The Golden Compass stellt er seine eigene Handschrift hier merklich zugunsten einer Hollywood-typischen Sinfonik zurück.

Dem Hörer begegnet eine funkensprühende, abwechslungsreich orchestrierte und darüber hinaus rein orchestrale Fantasy-Musik, die von einem prachtvollen Walzer zusammengehalten wird. Dieses Thema, das offenbar von Desplat geschrieben wurde, durchdringt die Partitur in zahllosen Variationen und wird immer wieder reizvoll durch die verschiedenen Instrumentgruppen des Orchesters getragen. Es ist so präsent, dass es die quirlig-launige Komposition scheinbar mühelos trägt und auch über ein paar allzu zuckersüße Streicherharmonien und manche stilistisch an Thomas Newman angelehnte Passage (z.B. „A Substantial Offer“) hinwegsehen lässt. Die positiven Teile überwiegen daher am Ende: reizvolles Mickey Mousing, tänzerische Stücke und die hübsche Tchaikowsky-Stilkopie in „Triscadecaphobia“. Es ist aber vor allem immer wieder das reizende Hauptthema, das dem Zauberladen ein bisschen Magie einhaucht und Mr. Magorium’s Wonder Emporium zu einer überaus charmanten und unterhaltsamen Filmmusik werden lässt.