I am Sam – John Powell

Das Familiendrama I am Sam mit Sean Penn und Michelle Pfeiffer in den Hauptrollen startete im April 2002 in den deutschen Kinos. Ebenso wie in Amerika fiel die Geschichte um einen mental zurückgebliebenen Vater (Penn), der um das Sorgerecht für seine Tochter kämpft, auch hierzulande bei den Kritikern durch. Immerhin brachte sie Sean Penn eine Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller ein. Vertont wurde das Melodram von John Powell, der im Jahr 2001 bereits die Musik zu Shrek und Evolution geschrieben hat. Seine Komposition befindet sich auf den Spuren Thomas Newmans (In the Bedroom, American Beauty). Sie mischt sanfte Streicherklänge mit originell instrumentierten Passagen, in denen neben Gitarre und Klavier sowie allerlei Rhythmusgerät sogar ein Telefon zum Einsatz kommt.

Powells Arbeit ist lebhafter und weniger atmosphärisch als die jüngsten Soundtracks Newmans und schon deshalb kein einfaches Plagiat. Die witzigen Einfälle in der Orchestrierung machen Spaß und feine Soli von Cello und Violine setzen gekonnt ruhige Zwischentöne. Sicher ist I am Sam keine große Filmmusik, aber eine feine CD zum Entspannen und nebenbei hören.  Nach dem tollen Komödienscoring von Chicken Run und Shrek ist John Powell spätestens mit seinem relaxten Score zu I am Sam den Kinderschuhen der Media Ventures-Schule um Hans Zimmer entwachsen. Die pfiffige Musik zeigt den Komponisten von einer bislang wenig gekannten, aber durchweg sympathischen Seite.