35 Minuten Musik entstehen im Durchschnitt für eine Episode der populären TV-Serie Heroes um Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Und für diese Arbeit hat das zuständige Komponisten-Duo bestehend aus Lisa Coleman & Wendy Melvoin jeweils nur eine Woche Zeit. Derartiger Zeitdruck ist keinesfalls untypisch für den Amerikanischen Fernsehalltag und wirkt sich folgerichtig meist auf die Qualität des Endprodukts aus. So leider auch bei der Musik zu Heroes, die kompositorisch kaum der Rede Wert ist: Die beiden Ex-Mitglieder von „Prince and the Revolution“ verwenden nämlich eine hauptsächlich synthetisch am Computer unter Einsatz der ProTools-Software gefertigte Klangkulisse, die nur hier und da um echte Gitarren und Percussion-Instrumente angereichert wird. Das auf der von La-La Land Records im April 2009 veröffentlichten CD nachzuhörende Resultat wirkt dementsprechend künstlich und so ganz können die Komponisten auch ihre Pop-Vergangenheit nicht abschütteln. Ob nun poppige Rhythmen, der Versuch eines asiatischen Klangidioms oder atmosphärisch Klangflächen, über denen zum Teil Vokalisen von Shankar erklingen: Das Gebotene erscheint äußerst blass. Mit dieser schlichten Musik dürften Wendy & Lisa wohl ausschließlich hartgesottene Fans der Erfolgsserie ansprechen.