Das Label Varèse Sarabande hat offenbar ein Vorveröffentlichungsrecht auf die Arbeiten des ehemaligen Rockmusikers Trevor Rabin. Anders lässt sich wohl nicht erklären, dass das US-Label seit einigen Jahren eine Arbeit nach der anderen des Komponisten veröffentlicht. Zumeist handelt es sich dabei jedoch um blasse Vertonungen zu seelenlosen Action- und Horrorkrachern wie Deep Blue Sea, The 6th Day etc. Die neueste Musik des in Südafrika geborenen Komponisten schlägt nun eine etwas andere Richtung ein: Sie entstand für das Drama Gridiron Gang um den Versuch, ehemalige Bandenmitglieder aus den New Yorker Ghettos mittels dem Mannschaftsport Football zu resozialisieren.
Allerdings wendet sich Rabin bei dieser Aufgabe kaum von seinen früheren Arbeiten ab. Heroische Posen der Streicher und Media Ventures-lastige Rhythmik mit viel Schlagwerk gehören auch hier zu den festen musikalischen Bestandteilen. Dazu die Hollywood-übliche Holzbläser-Streicher-Romantik und ein bisschen seichtes Klaviergeklimper – fertig ist der Einheitssound. Markante Themen oder Motive, eine überzeugende musikalische Struktur, Abwechslung bringende Instrumentsoli oder gar faszinierende Klangwirkungen sucht der Hörer vergeblich. Rabin vertraut allein x-fach gehörten Standards, die er leidlich unterhaltsam abspult. Dabei merkt man leider viel zu deutlich, dass hier einfach Synthesizerdemos lieblos in ein orchestrales Gewand transformiert wurden. Unterm Strich daher eine mäßige Komposition.