Der in Montréal ansässige Zirkus Cirque du Soleil verbindet in seinen Aufführungen bemerkenswerte Artistik mit einer aufwendigen formalen Gestaltung, die sich modernste Technik zu Nutze macht. Der IMAX-Film Journey of Man ist der erste Ausflug des Zirkus auf die große Leinwand. Gedreht an historischen und natürlichen Schauplätzen folgt er den Entwicklungsstadien des Menschen von der Geburt bis ins Alter. Symbolhaft wird dabei jede Phase durch eine eigene Zirkusnummer repräsentiert.
Der Musik kommt bei einer derart künstlerischen Produktion natürlich eine besondere Bedeutung zu. Der zuständige Franzose Benoît Jutras (Alegría) ist bereits seit zehn Jahren der leitende musikalische Direktor und Komponist des Zirkus. Seine Vertonung bietet eine Mischung aus New Age-Musik und klassischen Orchesterklängen. In einer leichten, sehr eingängigen Weise verschmilzt Jutras Popelemente, afrikanische Folklore und sphärische Keyboardsounds mit dem Orchester zu einem unterhaltsamen Album.
Reizvoll sind immer wieder auftretende Soli von Cello und Violine, die der manchmal etwas seichten Musik Rückgrat verleihen. Das liebliche Hauptthema, das in der Melodie ein wenig an die Ballade „Time to say goodbye“ (des Duos Sarah Brightman & Andrea Bocceli) erinnert, ist recht ansprechend geraten und erfährt verschiedene Arrangements u.a. als Popsong in „Journey of Man“ oder opernhaft gesungen in „In the Beginning“.
Insgesamt ist Journey of Man – Cirque du Soleil eine gefällige Musik, der es aber ein wenig an kompositorischer Substanz mangelt. Als Easy Listening bietet die CD immerhin ein entspannendes Hörerlebnis und wird als solches sicher seine Freunde finden.