Battle beyond the Stars / Humanoids from the Deep – James Horner

Jeder Komponist fängt einmal klein an. Als James Horner 1980 die von Roger Corman produzierten B-Movies Battle beyond the Stars und Humanoids from the Deeps vertonte, waren es für ihn die ersten Gehversuche in Sachen Kinosinfonik. Er konnte damals nicht ahnen, dass diese beiden Kompositionen, budgetbedingt mit kleinen, drittklassigen Orchestern eingespielt, seine Eintrittskarte in Hollywoods A-Liga sein sollten. Die Produzenten des zweiten Star Trek-Films Der Zorn des Kahn wurden nämlich erst durch Battle beyond the Stars auf ihn aufmerksam. Horner wurde daraufhin für das zweite und dritte Kinoabenteuer von Kirk, Spock & Co engagiert – der Rest ist ein Stück Filmmusikgeschichte.

Lange Jahre verhinderte Horner selbst die Wiederveröffentlichung des alten LP-Schnitts auf CD. Die Qualität der Einspielungen sei zu schlecht hieß es als Begründung. Nun hat sich das US-Label GNP Crescendo über diese Einwände hinweggesetzt und beide Frühwerke auf eine CD gepackt. In der Tat ist das Spiel der nicht gerade üppig besetzten Orchester nicht perfekt, aber wiederum bei weitem nicht so schlecht, wie man es hätte befürchten können. Dazu präsentiert sich die Aufnahme in einem überraschend gutem Zustand.

Die Musiken selber sind unterhaltsame Ausflüge ins Science-Fiction-Genre. Battle beyond the Stars ist eine dafür typische Musik mit heroischem Helden- und lyrischem Liebesthema, fest verankert in von militärischen Schlagwerkrhythmen durchzogenen Actionstücken (nicht zuletzt inspiriert von Jerry Goldsmith und John Williams) und düster-atmosphärischer Untermalung. Wenngleich das Talent Horners im Umgang mit dem Orchester sich bereits bemerkbar macht, ist die Musik eher schlicht, aber durchaus nett gestrickt. Eine kleine Fußnote dabei: Eines der zentralen Motive wurde von Horner praktisch 1 zu 1 in Aliens (1986) wieder aufgegriffen.

Die Vertonung von Humanoids from the Deep ist deutlich an Alien (1979) angelehnt und entpuppt sich als einfache Variante des Goldsmith-Soundtracks. Im Gegensatz zur Action von Battle beyond the Stars ist die Partitur weitgehend düster-atmosphärisch gehalten. Streicher und Perkussion bestimmen das Klangbild. Dazu sorgen Klavier und Harfe für mysteriöse Spannungsmomente. Das lyrische, von den Holzbläsern gespielte Liebesthema („Jerry and Peggy“) gibt der Musik spärliche melodische Akzente. Humanoids ist zwar eine weniger ansprechende und eingängige Musik als Battle beyond the Stars, steht aber handwerklich etwa auf vergleichbarem Niveau.

Den beiden Frühwerken merkt man an, dass sich Horner damals noch auf der Suche nach der eigenen Handschrift befand. Dennoch haben sie einen hörbaren Einfluss auf seine Filmmusiken bis zum heutigen Tag gehabt. Insofern kann man trotz einer gewissen Unausgereiftheit von Meilensteinen für Horner sprechen. Wer sich näher mit der Karriere des Komponisten beschäftigen möchte, kommt deshalb an der unterhaltsamen CD von GNP Crescendo nicht vorbei.