Graeme Revell etabliert sich in Hollywood immer mehr als Mann für standardisierte Vertonungen von B-Movies, die meist hoffnungslos größeren Blockbustern hinterherhecheln. Neuester Streich des in Neuseeland geborenen Komponisten ist in dieser Hinsicht die Comic-Verfilmung Aeon Flux mit Charlize Theron in der Hauptrolle.
Revells Musik ist eine krude Melange aus Techno, Rock, synthetischen Klangtexturen und (ganz selten) elegischen Streicherpassagen. Der kühle Score versucht sich immer wieder in orientalisch gefärbten Harmonien, verzichtet jedoch ansonsten auf eine erkennbare thematische Verarbeitung. In den Actionstücken schimmert ein wenig der Drive der modernen Bond-Musiken von David Arnold durch, und in mancher Suspense-Passage erinnert das Klavierspiel an die Mistery-Musiken eines James Newton Howard (Sixth Sense (1999), Unbreakable (2000)). Doch die Qualitäten der Vorbilder werden zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd erreicht.
Revell käut das zigfach Bekannte lieblos und austauschbar wieder. Ohne erkennbare Struktur und Inspiration reiht er monotone und lärmende Stücke aneinander. Was im Film vielleicht eine Daseinsberechtigung besitzen mag, ist als Komposition jedoch schlichtweg ärgerlich und einer der filmmusikalischen Tiefpunkte des abgelaufenen Kinojahres 2005.