Yellowstone – Edmund Butt

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Der Yellowstone-Nationalpark im Nordwesten der USA gehört mit seiner vulkanogenen Landschaft zu den besonders eindrucksvollen Naturkulissen unseres Planeten.  Der Wert des einmaligen Ökosystems wurde frühzeitig erkannt: Yellowstone – nach dem gleichnamigen Fluss benannt – wurde 1872 zum ersten Nationalpark der Welt. Die 2009 entstandene BBC-Dokumentation zu Yellowstone widmet sich in eindrucksvollen Bildern vor allem dem Tierleben innerhalb des Parks, dass von extremen klimatischen Bedingungen  – harte Winter und kurze Sommer – gezeichnet ist. Wie inzwischen vom britischen Sender fast gewohnt, erweist sich auch die musikalische Begleitung des relativ unbekannten Edmund Butt (seine bekannteste Arbeit ist vermutlich die zur Zeitreisen-Serie Life on Mars) von hoher Güte.  Die orchestrale Ausgestaltung steht ganz in der Tradition der BBC-Musiken seines Landsmannes George Fenton, der über Jahre hinweg mit Musiken wie Blue Planet, Planet Earth, Life und Frozen Planet sehr erfolgreich für die BBC gearbeitet hat.

Im Schatten des großen Vorbilds muss sich Butts Vertonung aber keineswegs verstecken: Seine erst jetzt, mit sieben Jahren Verspätung, auf CD veröffentlichte Musik erweist sich als filigran und liebevoll auskomponierte Tonschöpfung, die auch thematisch prachtvoll ausfällt. Das majestätische Hauptthema wirkt flankiert von elegischen Melodiebögen und reizvollen Scherzi, die das gezeigte Tierleben reizvoll, aber nie aufdringlich untermalen. Wunderbar etwa das Spiel der Celli über gezupften Streichern und Klavier in „Otters Playing“ oder die sehnsuchtsvollen Streichermelodien in „New Spring“, die die Erlösung für die Tiere nach einem über-harten Winter auch akustisch greifbar machen. Das Glitzern der Eiskristalle wird sinnlich durch das Zusammenspiel von Glockenspiel, Harfe und Klavier (in „Diamond Dust“) verdeutlicht. Als roter Faden der Musik dient das einprägsame Hauptthema, das Butt immer wieder in einzelne Episoden einarbeitet und dass begleitet vom Chor in „Flying over Yellowstone“ die Komposition zu einem prachtvollen Abschluss führt.