Unbreakable – James Newton Howard

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Es ist ein weiter Sprung von den mitreißenden Afrika-Rhythmen aus Disneys Dinosaurier bis zur mysteriösen Suspense des Thrillers Unbreakable. Der neue Film von M. Night Shyamalan wurde wie dessen Kinohit The Sixth Sense aus dem Vorjahr wieder von James Newton Howard vertont. Seine Partitur für Unbreakable ist eine konsequente Weiterentwicklung der im Vorjahr mit The Sixth Sense begonnenen Ideen. Auch hier gelingt Howard die geschickte Verknüpfung von Elektronik und Sinfonik. Erstere Musik übte sich noch in nuancierter Zurückhaltung und ließ kaum Platz für thematische Entwicklung. Nicht so in Unbreakable: Hier werden gleich mehrere Themen voll auskomponiert. Natürlich sind düster aufspielende Streicher, ruhige Klavierpassagen und der geschickt eingesetzte Synthesizer unvermeidlich. Doch die Unbreakable-Musik klingt reifer und  insgesamt abwechslungsreicher.

Der Soundtrack beginnt mit einem treibenden elektronischen Rhythmus. Dieser erinnert im Stil ein wenig an den Beginn von Howards Postman-Komposition von 1997, fällt aber düsterer aus. In der zweiten Hälfte wird das Hauptthema vorgestellt, welches später in Stücken wie Weightlifting oder The Wreck wunderbar zur Entfaltung kommt. Auffallend sind die vermehrt auftretenden lyrischen Momente, die der Komponist mit schönen Cello- und Trompetensoli verkleidet. Ihren abgründigen Grundton verlieren sie aber zu keinem Zeitpunkt. James Newton Howard ist derzeit der Gefragteste der jüngeren Komponistengarde. Die Qualität seiner Filmkompositionen zeigt warum. Vom Kostümdrama (Restoration) bis hin zum Psychothriller fühlt er sich praktisch in jedem Genre zu Hause. Auch wenn Unbreakable nicht zu seinen besten Arbeiten zählt, beweist er einmal mehr sein hohes handwerkliches Können und die Fähigkeit, effektvolle und eingängige Partituren zu zu schreiben.