Tutta la conoscenza del Mondo – Giuliano Taviani

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Das Cover täuscht: Die Filmmusik zu Tutta la conoscenza del Mondo ist keine typisch italienische Komödienmusik, wie man sie schon unzählige Male gehört hat. Giuliano Taviani, der bislang mit seinen experimentellen Kompositionen zu A Domani und Fuori di me aufgefallen war, greift weitgehend auf das traditionelle Sinfonieorchester (das Bulgarian Symphony Orchestra, dirigiert von Deyan Timev) zurück. Doch gewöhnlich ist die Vertonung des philosophisch angehauchten Dramas von Eros Puglielli deshalb noch lange nicht. In seiner Komposition mischt Taviani immer wieder orientalische Klänge und jazzige Stücke („Soncino“, „Tutta la…“), die mit elektronischen Elementen versetzt sind. Diese erinnern an seine (oben genannten) früheren Arbeiten und sind ihnen recht ähnlich.

Taviani zeigt einen routinierten Umgang mit dem Orchester. Die Orchestrierung ist abwechslungsreich und nicht unoriginell geraten. Melodiöses („Hollywood“) steht routinierter Spannungsuntermalung gegenüber. Es mangelt zwar an einprägsamen Themen, doch ansonsten ist der Soundtrack durchaus nett anzuhören. Auch wenn insgesamt der letzte Funken Raffinesse fehlt, hat Taviani grundsolide Arbeit abgeliefert. Etwas für experimentierfreudige Filmmusiksammmler also, die hier von CAM Records wieder einmal gut bedient werden.