Trick’r Treat – Douglas Pipes

Veröffentlicht von

Der augenzwinkernde Reißer Trick’r Treat verbindet fünf lose miteinander verbundene Geschichten um Dämonen und Psychopathen, die an Halloween ihr Unwesen treiben. Eine Rückkehr zum traditionellen sinfonisch geprägten Horror-Scoring sollte die Vertonung des Horrorschockers nach Willen der Produzenten werden. Nachdem eine Zeit lang noch Unklarheit darüber bestanden hatte, ob das Budget für die Verpflichtung eines Orchesters reichen würde, gab es am Ende dann doch grünes Licht für den zuständigen Komponisten, Douglas Pipes. Und so zieht der Amerikaner alle Register des sinfonischen Horror-Scorings: Ob nun die sirenenartige Vokalise, mysteriöses Klavierspiel, kratzend-schrille Streicher-Glissandi à là Psycho oder eruptive Crescendi des Orchesters: Beinahe jede Spielart des Genres kommen in der knapp einstündigen Komposition des Amerikaners in der ein oder anderen Form vor. Man merkt dabei deutlich, dass Pipes seine Vorbilder eingehend studiert und verinnerlicht hat.

Es ist erfreulich und erfrischend zugleich, dieser Tage in einem Horrorfilm anstatt der üblichen geräuschhaften Soundkulissen eine traditionelle orchestrale Vertonung zu hören. Allerdings findet Douglas Pipes wie schon bei der Musik zum Animationsfilm Monster House (2006) nicht so recht zu einer charismatischen Tonsprache, die über versiert abgespulte Vertonungsstandards im Genre hinausreichen würde. Dafür mangelt es an markanten motivischen Einfällen und nicht zuletzt auch an fesselnden Klangwirkungen. Das mag ein wenig der Natur des Filmes geschuldet sein. Trick’r Treat spielt nämlich lustvoll mit altbekannten Horror-Klischees, ohne eigene Wege zu gehen. Und so bleibt auch der soliden Vertonung nicht viel anderes übrig, als im reichhaltigen Fundus einschlägiger Vorbilder zu plündern. Das macht Pipes immerhin ordentlich. Trick’r Treat bietet passablen filmmusikalischen Grusel – nicht mehr, aber auch nicht weniger.