Next – Mark Isham

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Die filmmusikalische Karriere von Mark Isham verläuft wechselhaft. Neben unterhaltsamen Arbeiten wie die für das Kinderabenteuer Racing Stripes oder den Noir-Krimi Die Schwarze Dahlie besteht das Werk des vielbeschäftigten Komponisten leider aus viel Mittelmaß, blassen Genremusiken wie Running Scared oder Twisted, die kaum ohne Bilder auskommen. In diese Kategorie fällt auch der neuste Streich des Amerikaners, der angeblich wie John Travolta und Tom Cruise der Scientology-Sekte angehören soll.

Für den Thriller Next um einen Magier, der zwei Minuten in die Zukunft sehen kann, und auf diese Weise versucht, einen nuklearen Anschlag zu verhindern, bewegt sich Isham in Klangwelten, die man eigentlich eher von John Powell und Harry Gregson-Williams im Actiongenre kennt. Isham kombiniert in ganz ähnlicher Manier elektronische Drumloops mit dem Spiel des Orchesters. Als Ruhepol zwischen den rhythmisch durchdrungenen Suspense- und Actionpassagen dienen ruhige, atmosphärisch angelegte Klavier- und Streicherstücke, die dann schon eher in der Tradition typischer Isham-Musiken stehen.

Obwohl es verschiedene wiederkehrende Motive gibt, wirkt die Vertonung insgesamt doch recht unscheinbar und blass, funktioniert kaum als autonomes Hörerlebnis. Zu bieder pendelt sie dafür zwischen düster brodelnden Klangkollagen und den mit simpler Rhythmik und Streicherostinati so monoton wie standardisiert unterlegten Action-Passagen. Die Filmdienlichkeit steht hier im Vordergrund. So kann man diese neue Musik von Mark Isham gut und gerne im Regal stehen lassen und zu Besserem greifen. Oder den Titel wörtlich genommen: „The Next please – Der Nächste Bitte“.