L’ultimo bacio – Paolo Buonvino

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Die filmmusikalische Überraschung des Monats kommt aus Italien. Für das Liebesdrama Ein letzter Kuss (seit Januar 2002 in den deutschen Kinos zu sehen) schrieb der bislang eher unbekannte Paolo Buonvino (geb. 1970) eine delikate, klangschöne Komposition, die an seinen französischen Kollegen Jean-Claude Pétit erinnert. Mit rhythmischen Streicherpassagen, hübschen Klavieretüden und feinen Soli von Cello, Klarinette und Fagott versehen, glänzt seine Musik mit einer filigran gearbeiteten Orchestrierung und eleganten Themen. Die dezente elektronische Unterstützung fällt kaum auf und fügt sich gut in das Klangbild ein.

Reizvolle Einschübe jüdischer Klezmermusik (Libere Aperature) und der hübsche Endsong L’ultimo Bacio (der der portugiesischen Fado-Folklore von Madredeus ähnelt) sorgen für Abwechslung in einer rundum überzeugenden Filmkomposition. Wer die Musiken Jean-Claude Pétits wie Les Miserables (2000) oder Jean de Florette (1986) mag, wird auch an dem gelungenen Soundtrack von Paolo Buonvino Gefallen finden. Hier präsentiert sich ein begabter junger Komponist, mit dem in Zukunft sicher noch zu rechnen ist.

Dass die CD ihren Weg nach Deutschland gefunden hat, ist allein dem kleinen Label Staccato Records zu verdanken, welches den deutschen Vertrieb des Albums übernommen hat. Mit der Einschränkung, dass der Begleittext im Booklet leider nur auf Italienisch vorliegt, kann man die Einspielung allen Freunden europäischer Filmmusik bedenkenlos empfehlen.