Kate & Leopold – Rolfe Kent

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Eine neue Liebeskomödie mit Meg Ryan (Harry & Sally, French Kiss) in die Kinos zu bringen, ist nicht gerade originell und verspricht sicher keine filmischen Innovationen. Der Zuschauer weiß bereits vor dem Kinobesuch, was ihn erwartet, und wird dementsprechend bedient. So ist es auch bei Kate & Leopold, dem neuen Film von James Mangold (Durchgeknallt (1999), Cop Land). In der charmanten wie liebenswürdigen Romanze wird ein englischer Gentleman aus dem 19. Jahrhundert durch eine Zeitspalte in das New York der Gegenwart versetzt. Mit seiner „altmodischen“ Art beeindruckt er die Marketing-Expertin Kate, die allerdings von der Zeitreise ahnungslos ist. Beide verlieben sich ineinander und erleben einige Turbulenzen bis zum obligatorischen Happy End.

Für die Vertonung dieser netten, harmlosen Geschichte wurde Rolfe Kent verpflichtet. Der Brite besitzt bereits einige Erfahrung mit Komödien dank seiner Arbeiten für Nurse Betty (2000), Männerzirkus (2001) und Election (1999). In der hübsch orchestrierten Musik zu Kate & Leopold verwendet Kent klassischen Streicherwohlklang für die in der Vergangenheit spielenden Szenen. Als Kontrast dazu untermalt er die Gegenwart mit jazzig-rhythmischen Passagen. Von der eleganten Ouvertüre „A Clock in New York“ und den spritzigen, an Rachel Portman erinnernden Stücken wie „I want him respendant“ und „Charlie realizes Leopold was real“ bis hin zum feinen Walzer in „Back in 1876“ hat der Soundtrack eine ganze Reihe guter Momente zu bieten. Die handwerklich saubere Machart kann jedoch nicht verhindern, dass die zuckergetränkte Romantik und das Fehlen einprägsamer Themen, die Komposition insgesamt etwas beliebig erscheinen lassen.

Einen von zwei Filmsongs steuert der Ex-Police-Sänger Sting dem Projekt bei. Für die Ballade „Until…“ erhielt er 2002 den Golden Globe. Das zweite Stück („Back where I belong“) wurde von Rolfe Kent und Courtland Connor für die Sängerin Jula Bell komponiert. Beide Lieder bieten netten, aber auch etwas belanglosen Pop zum Nebenbeihören. Kate & Leopold ist ein harmloser Komödienscore – wie der Film nicht sonderlich originell, aber durchweg unterhaltsam. Rolfe Kent empfiehlt sich für höhere Aufgaben und die seien ihm herzlichst gewünscht. Das Talent dafür hat er. Und das Letzte, was die Filmmusikwelt braucht, ist ein Komponist, der wie Meg Ryan auf Komödien abonniert ist.