Il Consiglio d’Egitto – Luis Bacalov

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Ethnische Duduk-Klänge eröffnen die Filmmusik Il consiglio d’Egitto von Luis Bacalov und erinnern damit unweigerlich an Hans Zimmers Gladiator (2000). Die Handlung des Kostümdramas von Emidio Greco spielt allerdings nicht in Marokko, sondern im Sizilien des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Der Bezug zum exotischen Instrument ist im Film jedoch schnell hergestellt: Durch ein Missverständnis wird der Mönch Giuseppe Vella für einen der Arabischen Sprache mächtigen Gelehrten gehalten und zum Abt befördert. Jahrelang kann er den Schwindel aufrecht erhalten, bis ihm schließlich ein junger Anwalt auf die Schliche kommt.

Abseits des folkloristischen Beginns hat der Italiener Luis Bacalov (Der Postmann) eine eher konventionelle Kostümfilmmusik mit barocken Elementen (barocken Flöten und Cembalo) geschrieben. Melancholischen Soli von Cello und Violine stehen zarte Klänge der Holzbläser gegenüber. Bacalov verwendet zum Teil recht einfach gehaltene Melodien, die aber immer schön anzuhören sind. Die spielerischen Flöten in „Baronesse galanti“ oder der schlichte Einsatz des Cembalos in „Sarabanda d’amore“ sind hier als Beispiele zu nennen.

Ihm ist insgesamt eine handwerklich sauber gearbeitete Musik gelungen, die ein wenig im Schatten von Ennio Morricone steht. Gerade die Gestaltung der dramatischen Passagen und die Vokalise „Noblesse oblige“ (Sopran: Isabella Giorcielli) verweisen deutlich auf den Altmeister. Doch trotz schöner Momente erreicht die Komposition nicht die Raffinesse der jüngster Arbeiten Morricones, etwa Der Zauber von Malèna (2000) oder Vatel (2000).

Ein nettes Höralbum bietet der Soundtrack des im März 2002 in Italien angelaufenen Dramas allerdings trotzdem. Übertriebene Experimente wie die E-Gitarren in Jason Osbornes Kostümmusik zu Triumph of Love (2001) finden sich hier glücklicherweise nicht. Luis Bacalov hat eine stimmige, gut anhörbare Komposition geschaffen. Kein Meilenstein, aber das muss es ja auch nicht immer sein.