Calendar Girls – Patrick Doyle

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Leichte Komödienmusiken hat Patrick Doyle bereits des Öfteren komponiert. Nur gehören diese Arbeiten – dazu zählen z.B. die SM-Klamotte Exit to Eden (1994), die Romanze Mrs. Winterbourne (1996) und die Komödie Blow Dry (2001) – kaum zu seinen stärksten und sind deshalb wohl auch wenig überraschend in Vergessenheit geraten. Ein ähnliches Schicksal könnte auch seiner neuesten Musik bevorstehen. Die entstand für die Brit-Komödie Calendar Girls um eine Gruppe älterer Damen, die für einen guten Zweck die Hüllen fallen lässt. Die Komposition verknüpft ein kleines Streicherensemble mit Klavier und gelegentlich hinzutretenden Holzbläsern. Hübsche Klaviermelodien, dezente Soul-Einflüsse und viel Streicherwohlklang machen die Musik aus. Das ist einfach und nett gearbeitet, besitzt aber letztlich mehr den Charakter einer gehobenen Fingerübung als einer bemerkenswerten Vertonung. Die Kürze des Score-Anteils von knapp 15 Minuten bei einem ärgerlich kurzen CD-Schnitt von nur 29 Minuten lässt dazu einige Wünsche offen. Ein besonderes Rätsel: Die amerikanische Pressung ist um fünf Minuten länger als die europäische und bietet zusätzlich den Scoretrack „Jerusalum“ (1:20). Dafür gibt es mehr Songs und es fehlen die beiden Stücke „Throwing Cakes“ sowie „The Cliff“. Warum, das weiß wohl allein die Plattenfirma.

Aufgefüllt wird der CD von einem charmanten, aber nicht im Film vorkommenden Song der Sängerin Beth Nielsen Chapman („I Find Your Love“) und verschiedenen Oldies. Insgesamt eine passable aber enttäuschend kurze CD für den Doyle-Komplettisten, die für alle Anderen wohl eher von geringem Interesse sein dürfte.