Auf Herz + Nieren – Ballistic Affair

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Im Milieudrama Auf Herz + Nieren versuchen vier Freunde einen Gangsterboss, um sein Geld zu betrügen. Doch der Plan scheitert, das Geld geht verloren und das Quartett findet sich plötzlich in der misslichen Lage wieder, innerhalb von drei Tagen 1 Million Mark auftreiben zu müssen. Nicht unbedingt eine originelle Idee, die Thomas Jahn da in seinem dritten Kinofilm nach Knocking on Heaven’s Door und Kai Rabe gegen die Vatikankiller aufgreift. Kritiker und Publikum sahen das ähnlich und schenkten dem kruden Genrecocktail herzlich wenig Beachtung. Für die Musik zeichnete die Formation Ballistic Affair verantwortlich, die bereits das Love Parade-Liebesdrama Julietta vertont hat.

In erster Linie ist der mit rund 25 Minuten vertretene Score von rockigen Technorhythmen durchzogen. Die geben dem Film zwar einen modernen, urbanen Anstrich, sind aber losgelöst vom Medium in ihrer Monotonie nur eingeschränkt genießbar. Wären nicht der Titelsong von Xavier Naidoo und weitere passable Popstücke von Bananafishbones, Heyday und The Brandalls, gäbe es wohl kaum einen Anreiz, sich die CD zuzulegen. Bei Klassikhörern dürften sich Ballistic Affair spätestens mit einer synthetischen Version von Barbers Adagio for Strings jeden Kredit verspielen. Die hört sich nämlich an wie ein misslungenes Hans Zimmer-Plagiat und zeugt von einer gewissen Einfallslosigkeit im musikalischen Konzept. Der Soundtrack zu Auf Herz + Nieren dürfte wohl eher jüngere Kinogänger und Technofans ansprechen. Doch ob selbst diese abseits der Popsongs für die CD zu begeistern sind, darf bezweifelt werden.